Prüfungsangst und der ‚Nebel im Hirn‘

Früher war ich ein extrem „nervöses Hemd“. An Prüfungsängste erinnere ich mich, als wäre es gestern gewesen – obwohl meine Schulzeit schon Jahrzehnte zurück liegt. Zwar fiel mir das Lernen ganz leicht, aber wenn ich etwas vortragen musste, hatte ich butterweiche Knie und schwitzte Blut und Wasser. Prüfungen aller Art waren für mich die Hölle, oder besser: Wie das Jüngste Gericht! Als armes Sünderlein erwartete ich das Urteil. Im schriftlichen Mathe-Abi hatte ich dann sogar einen kompletten Blackout! Ich saß da, in meinem Kopf nur noch Leere, ein Gefühl wie Nebel – und die irre Angst vor dem unausweichlichen Scheitern! Nachdem ich die Klausur komplett ‚in den Sand gesetzt‘ hatte, kam die Rettung in der mündlichen Prüfung: Der Mathelehrer legte mir beruhigend die Hand auf die Schulter und gab mir ganz leichte Aufgaben … So kam ich mit Ach und Krach doch noch zum Abitur! Spätere Prüfungen – Führerschein oder Uni – hab ich dann zwar mit Bravour bestanden – war aber jedesmal kurz vor dem Nervenzusammenbruch!

Heute weiß ich: Ich stand immer unter akutem STRESS. Der ‚Nebel im Gehirn‘ wurde ausgelöst durch ein Gefühl von Prüfungs-DRUCK! Dieses Gefühl ist körperlich spürbar und kann z.B. auf dem Brustkorb lasten und einem die Luft zum Atmen nehmen. Und/oder als Druck von innen auftreten, ein Druck „bis zum Platzen“: Ich muss unbedingt sofort etwas unternehmen, hab aber keine Ahnung, was?? Und fühle mich gleichzeitig wie gelähmt, völlig unfähig zu handeln!

STRESS spielt bei allen DENK- und LERNBLOCKADEN immer eine HAUPTROLLE: Meistens als AUSLÖSER, manchmal auch als FOLGE, wie z.B. bei Legasthenie oder Rechenschwäche. Denn zusätzlich zu ihren Lernschwierigkeiten kriegen diese Kinder meist sehr viel Druck aus der Schule, wodurch es auch noch zu Angststörungen, depressiven Stimmungen oder ADHS kommen kann. Obwohl es sich um anerkannte Lernstörungen handelt, wird in Schulen nur selten angemessen damit umgegangen. Lehrpläne oder Unterricht sind abgestimmt auf Kinder, die sich quasi wie ’nach DIN-Norm‘ entwickeln. Individuelle Unterschiede sind nicht vorgesehen. Für die betroffenen Kinder ist das ein einziger Spießrutenlauf: „Die Lehrerin sagte, ich sei intelligent, aber stinkend faul,“ berichtet Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen. Um das (Schul-)Leben zu meistern, musste er sich durchbeißen und eigene kreative Strategien entwickeln – wie so viele andere Prominente auch: Sie beweisen, dass auch Legastheniker sehr erfolgreich sein können! Hier eine lange Liste von Prominenten mit Legasthenie, u.a. dabei: Albert Einstein, Alfred Hitchcock, Charles Darwin, John F. Kennedy, Walt Disney, John Lennon, Michael Jackson, Jamie Oliver usw.

Ein mühevoller Weg war es auch bei mir: Erst als Erwachsene wurde mir klar, dass ich einen völlig neuen Umgang mit Stress-Situationen lernen musste, um nicht als Nervenbündel zu enden. Das habe ich sehr systematisch und gründlich gemacht. So gelang es mir, mich – wie Münchhausen – „an den eigenen Haaren aus dem Sumpf“ zu ziehen! (s.a. Die wundersamen Fähigkeiten unseres Mittelhirns)
Über die Jahre ist daraus auch mein Beruf geworden, oder besser: Die Berufung, anderen Menschen Orientierung anzubieten auf ihrem persönlichen Weg. Heute kenne ich auch viele „Abkürzungen“, um einschränkende Stress-Muster zu überwinden! Denn die Erforschung von Stress hat enorme Fortschritte gemacht, und ich kann neue, sehr wirksame Methoden vermitteln, die sich auch sehr gut zur Selbsthilfe eignen!

Bildquelle: Freepik
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„Das ganze Gehirn nutzen, um Probleme zu lösen!“

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