Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt! Wilhelm Busch
„Ein schwarzer Schwan ist ein unvorhersehbares Ereignis, das über die Erwartungen an eine solche Situation hinausgeht und potenziell schwerwiegende Folgen hat. Schwarzer-Schwan-Ereignisse zeichnen sich durch ihre extreme Seltenheit aus (…) und dass sie im Nachhinein offensichtlich waren“, schreibt Nassim Nicholas Taleb. Seine „Schwarzer-Schwan-Theorie“ besagt, dass das, was man nicht weiß, viel wichtiger ist als das, was man weiß. Dass zufällige Ereignisse, plötzliche Ausreißer, unser Leben viel stärker prägen können als unsere normalen Erwartungen oder gar unsere Lebensplanung: „Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders als man glaubt.“ (W. Busch)
Der Begriff SCHWARZER SCHWAN bezieht sich darauf, dass man in Europa einst felsenfest glaubte, Schwäne könnten nur schwanenweiß sein – bis zur Entdeckung schwarzer Schwäne in Australien: „Eine einzige Beobachtung kann eine allgemeine Aussage entkräften, die sich aus jahrtausendelangen bestätigenden Sichtungen von Millionen von weißen Schwänen ableitet. Alles, was man braucht, ist ein einziger schwarzer Vogel“, so Taleb.
Heute beschert uns die zunehmende Unberechenbarkeit der Welt überall *Schwarze Schwäne‘, von denen man glaubte, es könne sie gar nicht geben. Solche Krisen sind besonders bedrohlich für Systeme, die auf Stabilität und Sicherheit ausgelegt /angewiesen sind, mit Unsicherheit kaum zurechtkommen und darum nach Talebs Definition sehr „fragil“ sind – im Gegensatz zu „antifragilen“ Systemen, die durch Krisen stärker werden, statt zu zerbrechen (s. a. Frühlingsenergie nutzen: AM WIDERSTAND WACHSEN).
Das plötzliche Auftauchen ‚Schwarzer Schwäne‘ erzeugt zunächst immer Verunsicherung, denn „eine Krise besteht darin, dass das Alte stirbt und das Neue nicht geboren werden kann.“ (Antonio Gramsci). Für eine Schwarzer-Schwan-Krise ist typisch, dass die Zukunft im dichten Nebel liegt und es keine übertragbare Lösung gibt. Sehr gut übertragbar ist dagegen die innere Haltung zum Umgang mit Krisen, um den Lebensmut zu bewahren, ein „tragischer Optimismus“ (Viktor Frankl).
Zum Auftakt der Krise können wir immer nur den Beginn sehen, aber das ist NICHT DAS GANZE BILD! Erst im Nachhinein, nach erfolgreicher Bewältigung der Krise (oder einem weniger erfreulichen Ende) wird man es sehen können, DAS GANZE BILD!
Deshalb kann ein Blick in die Vergangenheit uns helfen, krisenfester zu werden für die multiplen Herausforderungen der Gegenwart: Sich an die Erfahrung mit ‚Schwarzen Schwänen‘ im eigenen Leben zu erinnern und VON SICH SELBST ZU LERNEN! Denn wer von uns hätte noch nicht erlebt, dass völlig unerwartete Störungen eine wichtige Rolle für das weitere Leben gespielt hätten? Und wie sieht DAS GANZE BILD aus heutiger Perspektive aus? Dazu folgende Fragen:
– Welche schwere(n) Krise(n) habe ich schon überstanden und wie bin ich damit umgegangen?
– Welche Einstellung / Haltung hat mir dabei geholfen, die Krise zu überwinden?
– Im Vorher-Nachher-Vergleich: Habe ich aus der Krise etwas gelernt?
Bin ich dadurch vielleicht sogar stärker geworden? Falls ja, woran merke ich das?
Von den vielen ‚Schwarzen Schwänen‘, die mir im Lauf der Zeit zugeflogen sind, dieser hier als Beispiel:
Im Alter von 33 Jahren konnte ich über Nacht auf dem linken Auge nicht mehr sehen, und es tat höllisch weh. Der Augenarzt diagnostozierte eine Regenbogenhautentzündung,, seine düstere Prognose: Bleibende Sehstörung, evt. Erblindung. Auf der Suche nach der Ursache wurde ich von Facharzt zu Facharzt geschickt, ohne Ergebnis. Dann stellte mir der Hausarzt die alles verändernde Frage, ob es denn in meinem Leben etwas gäbe, was ich nicht mehr sehen könne?
Die Antwort war sofort klar: Alles! Mit dem Mut der Verzweiflung und unter größten Schmerzen bin ich von jetzt auf gleich aus meinem bisherigen Leben ‚rausgesprungen‘ und musste bei Null neu anfangen. Doch siehe da: Ich konnte bald wieder klar sehen! Hätte ich mir mein Scheitern nicht eingestanden, wäre ich wohl für immer ‚mit Blindheit geschlagen‘ gewesen!
Doch trotz der Heilung war ich damals sehr unglücklich! Mein Lebensentwurf war im Eimer, und ich hatte keine Ahnung, wie es für mich weitergehen würde … Erst im Rückspiegel betrachtet kann ich dafür sehr dankbar sein! Seitdem habe ich mich intensiv mit der Verbindung von Leib + Seele beschäftigt. Vor innerem Wissen habe ich größte Hochachtung bekommen – mein Organismus ist für mich heute wichtigster Ratgeber und Supervisor. Und so hat sich meine Gesundheit von fragil (früher) zu robust/resilient (heute) entwickelt – entgegen aller Vorhersagen zum Älterwerden!
Und wer weiß, vielleicht bin ich sogar deshalb heute Coach? In meiner Arbeit spielen jedenfalls Psycho-Somatik/ Somato-Psychik und das Übersetzen von KÖRPER-SPRACHE ins bewusste Denken eine große Rolle! (s.a Stress / Gesundheit)
Bildquelle: Pixabay
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