Frühlingsenergie nutzen: ÜBER SICH HINAUSWACHSEN

Endlich Frühling! Überall grünt und blüht es. Nach dem Winter sehnen wir uns danach, einzutauchen in die Natur. Der Frühling steht für Neuanfang: Gäbe es eine bessere Zeit für neue Ideen, Pläne und Projekte? Die Frühlingspower ist pure Lebenskraft, auch in uns: Die Explosion neuen Lebens weckt frischen Elan und setzt ungeahnte Energien frei. Nie können wir so klar spüren, dass wir selbst „Natur“ sind, – viel mehr, als wir denken!

Wie treibt die Natur „draußen“ diesen Wachstumsschub voran? Es sieht alles so leicht aus: Ganz plötzlich stoßen zarte Triebe durch die dickste Rinde. Doch diese schlagartigen Veränderungen haben sich unsichtbar lange vorbereitet. Der Baum hat im Herbst alle Stoffe, die er für den Neuaustrieb braucht, aus den Blättern gezogen und in Stamm und Wurzeln gespeichert. Zum Ende der Winterruhe nehmen die Wurzeln wieder Wasser auf, das nun die Nährstoffe aus den Tiefen in der Erde bis hinauf in alle Äste, Zweige und Knospen pumpt: Das „Wunder“ geschieht und der Baum erblüht über Nacht.

Ähnlich verhält es sich meist mit plötzlichen „Wachstumssprüngen“ in unserem Leben: Es sieht nur so aus, als sei das aus dem Nichts passiert. Ein neuer Lebensabschnitt, eine neue Partnerschaft, ein neuer Job – alles hat sich im Inneren lange vorbereitet und viel Energie gefordert. Der Baum ‚weiss‘ allerdings ganz genau, wie er sich entwickeln muss und welche Gestalt er haben wird, wenn er ausgewachsen ist. Uns fehlt jedoch dieses ‚Wissen‘. Befreit von den starren Vorgaben, die früher die Lebenswege von Menschen festlegten, müssen wir eigene Wege finden.

Die Frage ist deshalb: WER MÖCHTE ICH WERDEN?
Wer dagegen fragt: WAS möchte ich werden? vergisst oft, dass zu äußerer Entwicklung immer die innere gehört, dass man in jede Aufgabe/Rolle auch hineinwachsen muss. Wer seine Rolle als Person gar nicht ausfüllen kann, hat die „Stufe der Unfähigkeit“ (L.J.Peter) erreicht! Nach dem „Peter-Prinzip“ enden Karrieren in Hierarchien zwangsläufig dort. Wehe, wenn einem so jemand „vorgesetzt“ wird!

Für die persönliche Entwicklung kann uns der Baum ein Vorbild sein: Der wächst jedes Jahr Stück für Stück immer weiter, bis er Größe und Gestalt eines ausgewachsenen Baumes seiner Art erreicht hat. Zu der Frage: Wer möchte ich werden? gehört also neben der ZUKUNFTSVISION (der ausgewachsene Baum) auch eine REALISTISCHE VORSTELLUNG DER EIGENEN ENTWICKLUNGS-MÖGLICHKEITEN (jedes Jahr ein Stückchen weiterwachsen). Wer sich perfektionistische Ziele setzt, zu schnell ein Ideal erreichen will oder Umweltbedingungen außer Acht lässt, fördert weniger das eigene Wachstum, als vielmehr das Erleben von Inkompetenz und Scheitern.

EVOLUTION STATT REVOLUTION! Wie langsam sogar radikale Umwandlungsprozesse ablaufen, zeigt ein anderes, sehr faszinierendes Beispiel aus der Natur: Die Umwandlung der Raupe zum Schmetterling. Die Raupe spinnt sich ein und löst sich in dieser Puppe völlig auf. Draußen auf der Puppe zeichnet sich der fertigen Falter mit Flügeln, Beinen, Fühlern schon ab. Fast wie in einer Backform wird aus dem Raupen-Brei im Inneren der Puppe dann der Schmetterling! So ein chaotischer Übergang zwischen zwei Entwicklungsstadien ist normal für alle Lebewesen. Nach der Theorie der Selbstorganisation müssen sie phasenweise durch solche Prozesse gehen, um sich weiterzuentwickeln. Das zu wissen ist wichtig, weil uns solche Zeiten innerlich oft in größte Verwirrung und Selbstzweifel versetzen!

Zum ÜBER-SICH-HINAUSWACHSEN hier eine KURZANLEITUNG: „Entwicklungscoach für mich selbst“

1. Der ENTWURF MEINES ZUKUNFTS-ICHS
Manchmal blitzen im Alltag kleine Episoden auf, wo ich eine neue Idee von mir und meinen Möglichkeiten bekomme. Die gewünschte „Person in der Zukunft“ kann sich wie ein Puzzle aus lauter solchen Teilen zusammensetzen, zu einem Bild davon, wie ich selbst werden könnte, und zu einer Form, in die ich hineinwachsen will. Als Kontrast hilft es, mir auch die Person vorzustellen, die ich gar nicht werden möchte, um eine Entscheidungshilfe in Alltagssituationen zu haben:

2. Die Weggabelung: SICH ORIENTIEREN UND ENTSCHEIDEN
Stück für Stück in die richtige Richtung wachse ich, wenn ich prüfe, zu welchem dieser Zukunftsentwürfe mein Verhalten jetzt gerade einen Beitrag leistet. Dabei darf es auch mal sein, mich für die ungeliebte Variante zu entscheiden, z.B. um mich selbst oder wichtige Menschen nicht zu überfordern. Denn AMBIVALENZEN GEHÖREN ZUM LEBEN: Expansive Energien brauchen immer Gegenspieler, die sie hemmen, und damit wieder für ein Gleichgewicht sorgen. So gelangt man trotzdem Stück für Stück auf eine andere, höhere Ebene der Selbstentwicklung. Allmählich bildet sich so die neue Form heraus.

Fortsetzung: Am Widerstand wachsen

Foto: Eva Glaum ________________________________
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„Das ganze Gehirn nutzen, um Probleme zu lösen!“

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